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Essen

13
February
2010

essen

Im Deutschen bezeichnet das Wort «Essen» sowohl die Tätigkeit – also das Befüllen des Körpers mit Nahrungsmitteln – als auch das, womit wir den Körper füllen. Wir benutzen ein und das selbe Wort für zwei sehr unterschiedliche Dinge. Und nicht selten habe ich das Gefühl, dass es uns vor allem um die Tätigkeit geht. Wir stopfen zwischen Tür und Angel, zwischen Büro und Fußgängerzone, das in uns rein, was schnell verfügbar ist, dabei nicht allzu viel kostet, und uns satt macht.

 

Ich bin kein Heiliger, bei mir sieht es meistens genau so aus. Der Stress, das Gefühl im Prinzip nie Zeit zu haben… kennt ihr, muss ich euch nicht erzählen. Aber: ich koche, und zwar liebend gerne. Die Person, die an dieser Kochlust den größten Anteil hat, ist Jamie Oliver. Jepp, Jamie Oliver.
Ich komme aus einer Familie, in der beide Eltern berufstätig waren seit ich meinen Namen aussprechen konnte. Essen gab es immer, aber, es war bei uns nichts wichtiges. Und es war etwas, zu dem ich keine Beziehung hatte. Ich habe zuhause nie gekocht. Nie.

Ihr könnt euch darüber schlapp lachen, aber als ich zuhause ausgezogen bin, wußte ich nicht, wie man ein Päckchen Nudeln kocht. Noch nie gemacht! Irgendwann bin ich Samstags im Fernsehen auf diesen verrückten Typen gestoßen, der Schlagzeug in einer Band spielte, und vor laufender Kamera kochte. Das sah ziemlich nach Punkrock aus. Und erst da fing ich an, mich mit dem Kochen zu beschäftigen. Das war also auch Kochen? Dann bin ich dabei! Nach und nach erschloß sich mir der Geschmack einzelner Nahrungsmittel, Kräuter und Gewürze. Ich lernte, welche Zutaten miteinander harmonieren, sich ergänzen oder einen Kick in eine Mahlzeit bringen. Seit vielen Jahren koche ich, so oft ich kann. Statt mit Freunden essen zu gehen (was ich natürlich auch sehr gerne mache), lade ich liebend gerne zu uns ein. Dann koche ich gerne zwei, drei Stunden. Ein Rezept raussuchen, Zutaten rausschreiben, Einkaufen gehen. Dann: Gemüse waschen und schneiden, Saucen selbst anrichten, ein gutes Stück Fleisch dazu. Einfach großartig und eigentlich eine normale Sache weil wir Menschen uns schon immer gerne versammelt und zusammen gegessen haben.

Worüber ich mir aber ein Kopfschütteln selten verkneifen kann, ist die Hilflosigkeit, die bei vielen vorherrscht, wenn es ums Kochen geht. Viele viele erwachsene Menschen können kaum kochen! Sie haben es (wie auch ich) nie gelernt. Ein Fest für die Fast-Food-Ketten, aber sicher nicht für kommende Generationen. Welche Auswirkungen das so mit sich bringt, hat Jamie Oliver bei diesem TED Talk, der gerade die Runde macht, eindrucksvoll dargestellt.

Disclaimer: Ich kenne selbstverständlich auch viele Menschen, die gerne und sehr gut kochen.

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36 Reaktionen zu “Essen”

  1. Ich bin wahrlich kein guter Koch, koche auch nicht immer gerne. Aber ich schätze das sehr. Vor allem, wenn ich eingeladen werde. 😉

    Was ich besonders abartig finde ist, dass oft nur noch von „Nahrungsmitteln“ geredet wird. Klar, am Begriff ist nichts falsch, spiegelt es aber die Degradierung des gesunden Ernährens wider. Früher™ sprach man immer noch von Lebensmitteln. Klingt das nicht viel besser?

  2. @Christoph, stimmt da ist was dran. Lebensmittel klingt besser. Wikipedia schreibt dazu: Der Begriff Nahrungsmittel bezeichnet die Teilmenge der Lebensmittel, die vorwiegend der Ernährung und nicht vorwiegend dem Genuss dient.

  3. Sollten wir mal gemeinsam kochen, mache ich den Nachtisch!

  4. Hi Kai,

    Du sprichst mir aus der Seele.
    Immer wieder ertappe ich mich dabei in den Fußgängerzonen dieser Welt Hunger zu haben, ich aber dem ganzen Fast-Food-Essen einfach nicht mehr traue.
    Massenware kann für mich noch so frisch sein und große Namen wie Subway tragen, ich kann sowas nicht mehr essen.

    Ich bin vor 10 Tagen von zu Hause ausgezogen und lebe seit dem in Hamburg. Ich habe mich davor maximal bekochen lassen – Modern heißt das “Hotel Mama”. Seit dem ich jetzt in Hamburg lebe, koche ich regelmäßig mit Freude – klar erst 10 Tage. Aber im Hintergrund etwas Rockmusik, im Vordergrund brutzelt das Essen – das macht schon Spaß. Am Ende folgt dann manchmal Ernüchterung, die letzten Essen waren aber vollauf gelungen.

    So habe ich jetzt gelernt, dass Pizza aus der Pfanne gut schmeckt und mein Geschmack nach Gewürzen schreit 🙂
    Ich lasse mich übrigens gerne von Anthony Bourdain beeinflussen. Essen aus aller Welt. Klappt mal gut mal schlecht – aber was besonderes ist es immer.

    Grüße, Lars

  5. Wohl wahr, Kai! Im Jamie Oliver Kontext lobe ich auch gern immer wieder dessen iPhone-App!

    Lars: Könnte ich zu der Pfannen-Pizza ein Rezept bekommen? Klingt hochinteressant!

  6. Ja, Kochen ist wirklich was feines. Ich koche auch unheimlich gern.
    Allerdings stimme ich dir, Kai, in dem Punkt das viele Erwachsene nicht (mehr) kochen können nicht zu. Zum einen aus meiner Erfahrung, zum anderen aus der TV-Zapping Erfahrung.
    Kochsendungen wohin man auch nur schaut. Wobei es sich da auch wie mit dem Fußball verhalten könnte. Er läuft, aber kaum einer spielt ihn.
    Was beim Thema Kochsendungen fast schon Grotesk anmuten würde….wir lassen uns medial bekochen 🙁

    so long and good cooking
    The Sebse

  7. @The Sebse, hast du den letzten Satz gesehen? Zwischen sich vor die Glotze hauen und jemandem bei Kochen zuzusehen und sich selbst an den Herd zu stellen, steht immernoch die Couch.

    Und selbstverständlich gibt es auch einen Gegentrend. Einer, der – zumindest macht es den Anschein – vor allem viele Männer zu wahren Kochorgien bewegt. Die findne dann aber eher alle zweich Wochen statt, als täglich.

  8. Der Witz in Tüten (mir fällt die zündende Pointe für eine Fast-Food Überleitung gerade nicht ein) ist, dass Kochen nicht unbedingt zeitaufwändig ist. Obendrein ist frisches Gemüse auf dem Markt spottbillig. Gerade erst wieder habe ich für 8€ Gemüse für 15 Leute gekauft.

    Jedenfalls kann man mit frischem Gemüse und Pasta binnen 12 Minuten inklusive Schnibbeln wunderbar gesunde und leckere Sachen kochen, die jeden Convenience-Fraß locker an die Wand stellen. Trotzdem ist für viele Kochanalphabeten die Einstiegshürde zu hoch, selbst Jamie Oliver bringt nicht jeden an den Herd. Ich würde noch die unschlagbar gute “Einsteigerserie” von Alton Brown – Good Eats – empfehlen. Ansonsten hoffe ich, dass ich bald mal an meiner eigenen Serie, den “Culinary Short Cuts” weiterarbeiten kann. Da geht es genau um die Arten von schnellen Gerichten ohne exotische Zutaten, die jeder schnell nachkochen kann.

    Die hohe kulinarische Schule überlasse ich dann lieber den Spezialisten unter den Foodbloggern. Was da an tollen Inspirationen zu finden ist – wow.

  9. Ja, den Satz hab ich schon gelesen, der beisst sich dann aber ein wenig mit der Aussage das viele Erwachsene nicht kochen können, weil wie ich finde das ein wenig pauschalisiert ausgedrückt ist.

    Kochorgien unter Männern? Stimmt, ich hab mir sogar unlängst mal die Ertsausgabe der “Beef”
    gekauft, die nur die eine Schiene fährt. Männer an den Herd zu bringen.
    Ich muß sagen, ich war sichtlich enttäuscht. Sie kommt zwar sehr hochwertig daher aber irgendwie is mir diese Männer an den Herd Konzept nich so ganz geheuer, naja…seis drum.

    Das mag jetzt vllt etwas platt und klingen, aber meine beobachtung ist auch das der Mensch als erstes am Essen spart. Er hat lieber seinen großen LCD im Wohnzimmer und seinen A3 vor der Tür. holt sich dann aber masenweise sein Fleisch und frühreif minderwertiges Obst beim Discounter. Ja, jedem das seine. Ich finde das schade, aber jeder legt seine Prioritäten eben anders.
    Und, auch etwas platt ausgedrückt, aber bei vielen kommt ein Bewußtsein für gute Ernährung und Kochen oftmals mit dem eigenen Nachwuchs, was auch wie ich finde Verständlich ist. Ich würde meinem Kind auch nicht täglich convenience-Produkte vorsetzen.
    So denkt zum Glück manch einer, warum er es bei sich selbst macht ist mir zwar ein rätsel…

    Naja, ich geh mal eben Kochen 😉

  10. Das gutes Gemüse auf dem Markt billiger ist als Tk Gemüse halte ich für ein Gerücht. Wo kaum Geld vorhanden ist bedient man sich halt an Fertigsachen, die sind nun mal günstiger und füllen den Magen. In den kochsendungen sollten eventuell mal Basics erklärt werden, nur weil ein Lafer Lichter sonstwas Freitags Perlhuhn mit Himalaya Salz zubereitet rennen die Kunden am nächsten tag trotzdem nicht in die Stadt und kaufen sich solche Sachen. Auch scheinen sich die meisten “Star”Köche in einem parallel Universum zu befindet, bewerben un jeder Sendung den Biomarkt, lokale Produkte etc Und werben im Fernsehen mit Produkten aus der Großindustrie. Besonders Herr Alfons Schubeck scheint ja nicht Koch zu sein sondern Mediziner und preist in jeder Talkshow Gewürze als das alheilmittel an , jeden Tag Ingwer und nimmt bekommt mehr Krebs so seine Botschaft.

  11. @Krise Das ist kein Gerücht, das ist Erfahrung. Auch auf dem Markt kostet’s am Biostand ordentlich mehr, wie ich heute erfahren musste, als an meinem bevorzugten Stand die Pilze aus waren, aber verflixte Tat, 3 Kilo hochwertige Kartoffeln für 2Euronen? Eine Schale Tomaten kostet im Supermarkt um die 2 Euro, af dem Markt höchstens die Hälfte (beim günstigeren Erzeuger), wenn du die frischen Tomaten einkochst, bist du sogar immer noch im Preisgefüge von Dosentomaten (!). Natürlich ist der Markt günstig – du musst ja Herrn Tengelmann nicht seine Gewinnspanne mitbezahlen.

    Auch der Einkauf ist in erster Linie ein Problem der Einstiegshürde – wenn ich dir sage, dass Spinat auf dem Markt das gleiche kostet, wie Tiefkühlspinat glaubst du mir ja offensichtlich nicht einmal. Dabei habe ich nun gar kein Eigeninteresse, dich zu überzeugen. Kochen können muss der Einkäufer allerdings. Und wissen, dass Saisongemüse eben nur je nach Jahreszeit verfügbar ist.

    Kochshows – die Betonung liegt auf Show – sind allerdings nicht dazu da, die unbedarften Zuschauer zum Kochen zu animieren (jedenfalls nicht die deutschen Kochshows). Ein löbliches Gegenbeispiel gibt es bislang nur auf Englisch, bei Youtube im von mir verlinkten Beispiel abrufbar.

  12. Ich koche eigentlich auch ganz gerne. Und das abseits von “Oh, ich hab Hunger, ich mach mir mal Spagetti Carbonara oder ne Hackfleisch-Nudel-Pfanne.”, auch wenn ich dafür immer frische Zutaten nutze, keine Fix-Tüten.

    Aber sich an freien Tagen wirklich mal die Zeit nehmen, alles vorbereiten und dann kochen, das macht wirklich Spaß. Auch wenn ich noch längst keine perfektes Dinner-Menüs kochen könnte.

    Und ein Daumen hoch zu Jamie, er hat mich auch zum Kochen bewegt, weg von der studentischen 4-Tage-Pizza-Woche.

  13. Kochen ist großartig. Ich mache es liebend gerne, aber nur wenn genügend Zeit vorhanden ist.

  14. Die Mischung aus “meine arabische Mutter, die kocht um sich zu entspannen” und “The Internet” haben mir das kochen beigebracht.

    Ich liebe Frisches, ich liebe Experimente, ich koche selten nach Rezept und wenn dann im Remix. Ich liebe es zu kochen und meistens schmeckt es sogar den anderen. Alles schmeckt besser mit Knoblauch und Zitrone.

    … aber: ich stehe auch auf TK, Chinanudeln und FastFood. Ich sterbe für einen Döner, für eine fettige Pizza und für nen Royal TS. Das muss sich nicht unbedingt widersprechen. Was ich erschreckender finde ist dass die Kids heute nicht wissen, dass man Nahrung in Fett, Kohlenhydrate und Eiweiße einteilt, und inwiefern sich das auf den Körper auswirken kann. Ein fettes Menü im Monat schadet niemandem, es ist das Unwissen und die fehlende Bildung über das Essen, das wirklich schadet. Deshalb finde ich auch diese pauschalisierende Verpöhnung von Fast Food einfach nur, naja, zum Kotzen.

    Daher auch Respekt an Jamie Oliver, den ich ja charakterlich überhaupt nicht leiden kann (wieso auch immer), dafür, dass er sich für so ein wichtiges Thema einsetzen will.

  15. @S Er will das nicht machen, er macht es bereits seit sieben Jahren. Und ich bin absolut bei dir, Pizza und anderes kommt auch bei mir gerne auf den Tisch und ich liebe es – aber eben halbwegs bewusst.

  16. Stimmt, das war ein Formulierungsding- Jamie Oliver macht da eine gute Sache, und wenn es halbwegs unterhaltsam ist, um so besser 🙂

  17. Habe den TED Talk auch schon gesehen und per Twitter versucht weiter zu verbreiten. Ist eine super Präsentation, die auf den Punkt trifft. Ich koche eigentlich auch gerne, mache es aber viel zu selten. Besonders in den letzten Monaten bin ich immer mehr dem schnellen und dem gekauften Fast Food verfallen. Das obige Video hat mich gestern mal wieder wach gerüttelt. Und heute bin ich schon ganz anders einkaufen gegangen. Wird sich zeigen wie lange das so bleibt…

  18. Dieses Bekenntnis ist sehr interessant. Häte nie vermutet, dass du gerne kochst, weil auf das Kochen nicht nur das Genießen, sondern auch noch das Aufräumen folgt.

  19. Was wiederum heißt, dass du vermutest, ich würde nicht aufräumen?

  20. Seitdem ich von zu Hause ausgezogen bin, koche ich auch mehr. Brötchen selbst backen, Flammkuchen, … Hätte ich früher nie gemacht. Auch gutes Olivenöl ist mittlerweile selbstverständlich. Werd mir Jamie nachher auch mal anschauen, bin schon gespannt.

    @Erz:
    2 € für Tomaten ist momentan alles andere als real (klar, Winter eben). Worüber ich mich aber wunder:

    Kaisers: Tomaten 4,99/kg
    ALDI: Tomaten 2,49/kg

    Bei beiden aber Herkunftsland: HOLLAND (also Gewächshaus – Wassertomaten)

  21. Ich mag Jamie Oliver. Ich bin von der Schule heim gerannt um die Show zu sehen. Nicht weil ich mal Hausfrau werden wollte, sondern weil kochen eine Kunst ist. Etwas erschaffen, dass Menschen ein Lächeln abjagt ist wunderbar. Aber was er hier bei TEDtalk macht gleicht einem Baptistenpfarrer! Schade.

  22. Und ich dachte im Feedreader, es geht um RUHR2010… Soviel dazu 😉
    Wird mir bei meinem Auszug auch ähnlich gehen mit dem (nicht-)kochen-können, was ich aber auch ziemlich bedauere. Ansich macht es nämlich schon viel Spaß – leider waren viele Möglichkeiten nicht wirklich umfassend (Tütensuppen im HWI-Unterricht in der Schule etc.) und im Moment fehlt mir dank Abi einfach die Zeit. Hoffentlich werde ich danach welche fürs Kochen separieren können.

  23. Zwei Anschaffungen, die meine Liste der bestesten Anschaffungen, die ich je getätigt habe, wohl noch für die nächsten 20 Jahre anführen werden:

    1. Spülmaschine. Vorbei mit Aufräumstress. Allein schon die Teller dort verstauen zu können reduziert das gefühlte Aufräumen nach dem Festmahl um 86,3 Prozent. Und ist obendrein Garant für mehr Sex in Beziehungen.

    2. Brotbackautomat. Nur nachvollziehbar für Leute, die auf frisches Brot stehen – und Mühen scheuen. Für jene aber meine Empfehlung des Tages. Frisch duftender Sonntagsstuten, ohne dafür die Hosen anziehen zu müssen: Priceless.

  24. Das rein männliche Problem: Zum Kochen brauchen wir immer Stunden. Meine bessere Hälfte schafft das immer deutlich kürzer und es schmeckt auch noch!

    Wir kochen hier fast täglich, oftmals so viel, dass es für 2 Tage reicht 😉

    Frische Zutaten kommen fast ausschließlich aus den türkischen und asiatischen Geschäften hier in der Straße, gerne auch mal Bio. Rewe/Aldi/Kaiser Obst und Gemüse schmecken ja nach nix! Ausgenommen die Tiefkühlsachen wie z.B. Blattspinat oder Broccoli.

  25. Weisst du wer NOCH BESSER ist als Jamie? Nigel Slater. Mein Guru. Der Allerbeste. Lies mal “Einfach geniessen”. Schreiben tut er nämlich auch gut, außerdem nimmt er einem jeden Gewissensbiss, wenn man grad mal nicht kochen will, sondern Pizza bestellen muss, oder die verschrumpelten roten Beete aus der Ökokiste von vor drei Wochen schamerfüllt im Komposthaufen vergräbt…

  26. Guter und unerwarteter Artikel 😉
    Kochen rockt!

    Ich koche selber viel und gerne. Vornehmlich indisch und südost-asiatisch aber auch sehr gerne “traditionelle” deutsche Gerichte. Oder worauf man einfach mal Bock hat. Lade auch gerne ein und geniesse es mich dann stundenlang in die Küche zu stellen und nen schönes Menü zu zaubern.

    Kochen und das ganze drumherum entspannt unglaublich und es gibt (fast) nichts schöneres als ein neues Rezept auszuprobieren, zu verfeinern und es dann auch noch schmeckend umzusetzen, wenn dann noch einer sagt “schmeckt klasse” ist der Tag gerettet ;). Kochen habe ich bewusst als Ausgleich zum stressigen Alltag gewählt.

    Ich versuche frisch einzukaufen, das ist aber nicht immer möglich. Wenn es geht unterstütze ich meinen local Metzger, leider werden die immer weniger.
    Fastfood und anderer Fertigkram gibt es natürlich auch, aber bewusst. Manchmal muss sowas sein 🙂

    Jamie Oliver mag ich persönlich nicht so sehr, ich komm mit seiner Art nicht klar. Aber ich finde es sehr gut wie er sich einsetzt, wie einige andere (Star-)köche auch.

  27. Kochen rockt. Jamie Oliver rockt :).

    Leider kocht Jamie Oliver aber mit vielen Sachen, die ein Normalsterblicher, der nicht gerade in London wohnt so schnell besorgen kann. So bleiben Rezepte nach Jamie Oliver leider eine Seltenheit.

    Meistens bleibt dann nur zu improviseren, was aber meistens gelingt.

    Lg – Valentin

  28. Jamie Oliver gut und schön.

    Kocht ja tolle leckere Sachen und engagiert sich sozial, finde ich super.

    Schade nur das auch er der Macht des Geld’s erliegt und schrecklich Koch-Neben-Produkte auf den Markt wirft ( der Jamie-Oliver-Salztopf, das Jamie-Oliver-Käsebrett, das Jamie-Oliver-Gewürzregal) die

    1. Sauteuer sind
    2. Dinge die die Welt nicht braucht
    3. Von so schlechter Qualität sind das er selbst bestimmt nich t damit kochen würde

    Soviel zu meiner Erfahrung mit dem Jamie-Oliver-Weihnachtspaket. Das Kochbuch benutze ich, der Rest steht in der Flohmarkt-Kiste oder wurde zu (Jamie-Oliver)Blumentöpfen umfunktioniert.

    Also gebt euer Geld lieber für die von Ihm beworbenen guten Lebensmittel aus.

  29. Zur kulinarisch-geschmacklichen Weiterbildung empfehle ich Literatur von Jürgen Dollase: “Kulinarische Intelligenz” und “Geschmacksschule”.
    Ehermaliger Krautrocker und jetziger Gourmet-Kritiker der FAZ. Amüsant: Dollase testet Hamburger (Teil 1/2) 😉
    http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E91488B8DBCC54523AC945C7184488708~ATpl~Ecommon~SMed.html

  30. Was heißt denn hier “Baptistenpfarrer”? Also entschuldige mal, aber guck dir an, wie sie alle zu den Burgerketten rennen und Fertigprodukte kaufen. Wie sie im Sommer tonnenweise Fleisch von gequälten Tieren und Frühstückseier von eingepferchten Hühnern, Milch von Zuchtkühen mit entzündeten Eutern zu sich nehmen.

    Schau mal nach Frankreich oder Italien, wo Essen kultiviert wird und die Leute dünner sind als wir. Ich weiß nicht, ob euch das klar ist. Aber wir sind die fettesten Europäer.

  31. Also sorry, dass mit dem “Essen kultiviert” ist ja mal totaler Schmarn. Ja die Küche in beiden Ländern ist gut und man kann dort prima essen gehen. Aber in Italien und Frankreich haut man sich genauso fastfood rein wie im Rest von Europa auch. Die Lebensmitteln in den Supermärkten sind von den selben Konzernen, und die Grundzutaten werden in genau den selben industriellen Agrarbetrieben hergestellt. Die Kinder sind dort genauso fett wie hier, die und die älteren Herren und Damen so und so ;). 2 oder 3% Unterschied in der Statistik sind kein gravierender Unterschied.

    Ja, man kann in Frankreich und Italien qualitativ sehr hochwertig einkaufen, genauso wie hier. Aber die Masse der Bevölkerung macht es trotzdem nicht.

  32. Ich muss echt mal eine Lanze fürs selber kochen brechen, wenn ich hier teilweise in den Kommentaren lese “ich würde ja so gern, aber ich kann nicht”!

    Ich hatte selbst bis zum Umzug in meine erste eigene Wohnung nie selbst gekocht und hab dann notgedrungen angefangen (immerhin 4 rund um die Uhr hungrige WG Mäuler zu stopfen!).
    Glaubt mir, nicht kochen können gibt es nicht, wirklich Jeder in dazu in der Lage selbst zu kochen. Dass Fertigprodukte billiger wären ist ein völlig falscher Eindruck, der vielleicht entsteht wenn man die Zutaten nicht kennt, ein selbstgekochtes Essen wird immer um ganze Längen billiger sein als jede Form von Burger/Döner oder Tiefkühlpizza.

    Ich glaub, durch die vielen Kochsendungen entsteht vielleicht bei vielen Nichtköchen der Eindruck, man müsste jedesmal ein ganzes Festmahl unendlich kompliziert zubereiten und wahrscheinlich schreckt das ab…
    In Wirklichkeit wird doch im täglichen Leben eher einfach und schell gekocht und das kann sich wirklich jeder zutrauen der dazu in der Lage ist, ein Messer in der Hand zu halten.

  33. Ich hab zuhause auch nie gekocht und mir hat auch nie jemand was gelernt. Hatte aber ehrlich gesagt keine allzu großen Probleme als ich damit angefangen hab. Mittlerweile kann ich eigentlich so ziemlich alles kochen, wenn man mir das Rezept gibt. Learning by doing, wie Photoshop quasi.^^

    Das einzige woran regelmäßig selberkochen auch bei mir scheitert, ist eben das Zeitproblem.

  34. Oh nein, man hat in Frankreich und Italien eine ganz andere Essenskultur. Meinetwegen trifft das nicht auf alle zu, aber das Essen hat in italienischen Familien einen ganz anderen Stellenwert. Dort mal zu Gast gewesen? Täglich kommen dort frisch zubereitete Speisen auf den Tisch. Außerdem noch überwiegend gesund. Italien hat großartige vegetarische Gerichte hervorgebracht.

    Und auch in Frankreich ist es doch so, dass man für günstiges Geld in Bistros täglich wechselnde Speisen bekommt. Wenn ich mir da die Gastro in D angucke. Sorry, aber das ist überwiegend zum Kotzen. Erstmal zu teuer und dann total uninspiriert. Hauptsache viel Fett, dann schmeckts den Proleten schon.

  35. Btw.: Anderer Leute aussagen als Schwachsinn zu bezeichnen, ist nicht gerade sehr sachlich. Ich wüde dich bitten, lieber Marc, wenn du dich in zukunft einer angemesseneren Umgangsweise bedienen würdest.

  36. Lieber Nico, ich habe lediglich “Schmarn” gesagt (ich fand es zum Überthema passend 😉 ) und deine Aussage nicht als “Schwachsinn” bezeichnet. Wenn du dich durch “Schmarn” beleidigt fühlst dann sorry. Aber “Kotzen” ist ja auch nicht gerade die feine englische Art, gelle ;).

    Zum Thema. Ich denke nicht das man das pauschalisieren kann so wie du das in deinem posting gemacht hast. Beide Länder leben hier von einem Mythos der immer mehr zerfällt, genauso wie bei uns, nur sind wir beiden Ländern was vornweg zeitlich. In Italien und angrenzenden Ländern habe ich das in vielen Urlauben immer mehr beobachtet.

    Da ich pauschalisieren nicht gerne mag, schon gar nicht im Ländervergleichen, habe ich mich zu Wort gemeldet. Auch in den Familien ist das nicht mehr so wie es mal war, genauso wie bei uns, nur ist es hier etwas früher passiert. Auch in Deutschland wird gut und frisch gekocht wenn man in Familien eingeladen wird. Zu Gast gewesen? Ja und es war prima. Urlaub mit Präferenz auf Slow Food gemacht, war auch prima. Aber das ist nicht der Alltag.

    Deutsche Gastro, auch hier gibt es viele viele Gegenbeispiele. Selbst bei Kantinen oder Mensa Frass. Nur eins aus meiner unmittelbaren Umgebung, die Nudelei in Bonn, hier kann man selbst gemachte frische (wahnsinnig gute) Nudeln kaufen und Mittags für wenig Geld wechselnde Gerichte essen, die für zwei Leute reichen. Oder die kleine Weinhandlung (Name fällt mir gerade nicht ein) um die Ecke, prima raffinierter Mittagstisch für kleines Geld und wen man will nen Gläschen dazu (das dann aber meist teuer 😉 ). Überall gibt es solche Angebote in Deutschland, schon alleine weil es immer mehr in Mode kommt, man muss nur die Augen aufmachen.

    Magenbeton kriegt man in Italien und Frankreich auch. Und das nicht zu knapp. Die Qualität hat die selbe Bandbreite wie in Deutschland. Es gibt Lokalitäten da brauch man erstmal ne Pulle Grappa / Calvados zum verdauen und welche in dem man am liebsten den Teller ablecken würde.

    Teuer lasse ich auch so nicht gelten. Geld ist sehr relativ, ich komme gerade aus Laos, da war es billig / günstig, da kann sich Frankreich oder Italien aber noch nen dicke Scheibe abschneiden ;). Kommt ja immer ganz auf die Region und Lebenshaltungskosten in eben dieser an. Im ländlichen Bayern kriegt man auch mehr fürs Geld als in der Kölner Innenstadt.

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