Das wird jetzt nicht einfach. Ich habe mir über viele Jahre meine Vorurteile über München aufgebaut. Das ist einerseits zwar einfach dumm, andererseits sehe ich das ja immer mit Humor. Ist doch super, wenn sich Vorurteile entweder bestätigen oder sich in Luft auflösen. Im Falle von München haben sich die meisten Vorurteile nach der zugegeben kurzen Zeit ganz gut bestätigt. Diese Stadt sieht tatsächlich aus wie eine riesige Filmkullise. Alles ist so sauber, dass man schon mal hastig einen Blick zurück wirft, ob man nicht gerade in einen Filmdreh stolpert.

Die Fassaden der sorgfältig wieder aufgebauten Häuser sehen aus, als wären sie erst gestern neu gestrichen worden (und wahrscheinlich ist es genau so). Keine Graffitis, kaum ein Haus, das nicht wie aus dem Ei gepellt aussieht. Was ich in München am allermeisten vermisst habe, sind Gegensätze (ich kann natürlich nur die Ecken beurteilen, die ich gesehen habe). Für mich sind es aber die Gegensätze, die Städte zu etwas Besonderem werden lassen.

Auf der anderen Seite waren alle Münchner die ich getroffen habe, extrem nett. Auch die Gastronomie könnte den Berlinern mal ein paar Stunden Nachhilfe geben. Überhaupt, mein Eindruck von München war schlicht und einfach: alles ganz nett hier. Aber wer will schon nett sein? Eben.

Und so kommt es, dass ich aus München mit den langweiligsten Fotos, die ich je bei einem Städtetrip geschossen habe, zurück geflogen bin. Ich zeige sie trotzdem, das Leben ist schließlich kein Wunschkonzert.

Nochmals danke für die vielen Tipps, einen Teil davon konnte ich mir auch ansehen.

Über den Autor

Kai Müller {stylespion.de}

Herausgeber StyleSpion.de. Steht auf schöne Sachen, twittert, liebt Musik und die Fotografie.

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