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Werbung und Product Placement in Blogs

11
August
2007

Werbung und Product Placement in Blogs

Eines vorweg: Werbung in Blogs ist ein Thema, das die hiesige “Blog-Szene”, zu ellenlangen Diskussionen veranlasst. Die Standpunkte sind so unterschiedlich wie die Blogs selbst. Die einen sagen, dass Werbung das Böse, ja sogar das Ende eines jeden Blogs ist. Andere urteilen, dass es auf die Art ankommt, dass mit offenen Karten gespielt werden sollte, dann ginge es in Ordnung. Wieder andere, und dazu zähle ich mich, haben null Problem damit, auf ihrem Blog neben ihren Rechtschreibe- und Grammatikfehlern auch noch werbende Einträge zu schreiben. Und niemand darf es ihnen verbieten. Mir jedenfalls nicht. Wenn mir ein Shirt-Label gefällt, schreibe ich einen positiven Beitrag in dem ich auch gerne schwärme. Und wenn mir eine Kaffeemaschine gefällt, bekommt auch sie einen Eintrag. Freilich bekomme ich dafür nichts. Das wissen alle, die hier mitlesen, und scheinbar geht es für diese Leser auch klar. Die folgenden Punkte sind klar auf stylespion.de bezogen, treffen aber sicher auch auf andere Blogs zu.

Ich bekomme im Durchschnitt täglich 5-10 Mails, in denen mir Produkte, Events, Künstler etc. vorgeschlagen werden, mit der Bitte um einen Beitrag auf stylespion.de. Das ist eine ganze Menge, ich bin berufstätig, das heisst das Blog betreibe ich in meiner Freizeit. Viele Tipps sind wirklich cool und einige davon bekommen ihren Beitrag. Das Gros der Mails verschwindet aber im Papierkorb. Und wie das kommt, beschreibe ich euch gerne.

Ihr könnt nicht lesen!

Wer mich mit “liebes StyleSpion Team” oder “euer Blog” anschreibt, zeigt mir klar, dass er sich keine Beiträge angesehen und sich nie wirklich mit meiner Seite beschäftigt hat. Man kann an vielen Stellen herauslesen, dass ich es bin, der das Blog betreibt, alleine! Also sprecht mich mit meinem Namen an. Warum soll ich Zeit für euch Zeit investieren, wenn ihr euch nicht mit meiner Seite auseinandersetzt?

Ihr schreibt Massenmails

Nichts ist einfacher als eine Werbemail zu tippen und alle Blogger in CC zu setzen. Geht gar nicht. Ich möchte zumindest das Gefühl haben, dass ihr mich herausgepickt habt, weil euch ein Eintrag auf meinem Blog etwas wert ist, und nicht, weil ich in irgend ‘ner Top-XY Blog-Liste auftauche.
Pickt euch vielleicht 50 Blogs raus, die thematisch passen. Es müssen nicht immer diejenigen sein, die die Toplisten bei Blogscout, Blogcounter, Bloggerei oder die Deutsche Blogcharts anführen.

Ihr gebt mir kein Infomaterial

Über ein Produkt zu schreiben, funktioniert am besten dann, wenn man es in die Hand nehmen kann. Also bietet dem Blogger diese Möglichkeit. Wenn das nicht geht, haltet genügend Informationen und Bildmaterial zum Download bereit. Keine 5 MB Mails schicken, und schon gar nicht “Wir können dir gerne eine CD mit Texten und Bildern brennen”. Das hier ist das Internet. Ich will die Informationen schnell oder gar nicht…

Ihr ladet mich ein, in Berlin!

Es ist schön, dass ihr mir einen Gästelistenplatz “(gerne auch +2)” beim Event XY anbietet. Aber ich wohne in Köln. Ich werde sicher nicht auf eigene Kosten zu einer von XY gesponsorten Veranstaltung fahren. Also entweder ihr spart euch die Einladung, oder ihr zeigt mir, wie ich dahin kommen soll. Dann gerne, wenn es passt.

Werbliche Kommentare in Blogs

Warum den ganzen Quatsch mit Anschreiben, wenn man auch schnell in einem gut platzierten Beitrag ‘nen Eintrag machen kann, nicht wahr?
Klar versucht ihr jede Aufmerksamkeit für euer Produkt zu bekommen. Websites, die mit einem Keyword weit vorne bei Google auftauchen werden dies kennen. Man schreibt einen Artikel über Trendprodukt XY, der Artikel nistet sich auf den vorderen Rängen beim entsprechenden Keyword ein, und schon kommen Kommentare von “Susi”, oder “Sabine”, á la “Ja, ganz nett, aber ich habe einen viel besseren Anbieter nämlich www.xyz.de” Klar, meist ein gefaketer Eintrag vom Konkurrenten. Wenn es nicht auffällt schön, wenn es auffällt, gibts Ärger, und den machen Blogger gerne öffentlich.
Also schreibt mich direkt an, seid ehrlich. Warum sollte es nicht funktionieren, wenn ihr ein gutes Produkt habt?

Mediadaten anfragen etc.

Liebe PR-Agenturen, es ist schön, dass euch mein Beitrag über Event oder Produkt XY aufgefallen ist, dessen Online-Marketing euer Job ist/war. Klar, ihr wollt nun eurem Auftraggeber die Ergebnisse zeigen und fragt bei mir Trafficzahlen etc an. OK, wahrscheinlich hatte es nichts mit euch zu tun, dass der Beitrag hier erschienen ist, aber was soll es? Ich schicke euch die Daten. Auch hier wäre ein DANKE nicht zu viel verlangt, oder? Das macht ihr nämlich nie. Nie.

Link mich

Ich unterstelle einfach mal, dass mind. 60-70 Prozent aller bekannteren Blogger wissen, wie eine gute Platzierung in Suchmaschinen zu Stande kommt. Sie wissen, dass ein Link von ihrer gut verlinkten Seite eine gewisse Power hat. Spart euch also die Mühe zu fragen, ob er euch in seine Blogroll aufnehmen möchte. Würde er das wollen, hätte er es von selbst gemacht.
Wenn euch ein Link von Blogger XY so viel bedeutet, sprecht ihn an, unter welchen Bedingungen ihr ihn haben könnt. Seid ehrlich, das wirkt.

Wie seht ihr das? Wie sehen eure Erfahrungen aus? Fehlen Punkte in der Liste? Bitte kommentieren…

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16 Reaktionen zu “Werbung und Product Placement in Blogs”

  1. Wow,
    ich bin erstmal baff. Alleine das du 5-10 Mails täglich bekommst und ich vll. 5 Kommentare im Monat ;) Aber das hast du dir ja auch schließlich verdient soviel “Anerkennung” zu bekommen.
    Also ich würde das auch so sehen wie du. Finde deine Einstellung da sogar sehr human und verständlich. Ich mein wer kein Danke schreiben kann oder dich mit “stylespion team” anspricht ist selber schuld ;)
    Bekommst du denn auch eigentlich Mails wenn du schlecht über ein Produkt schreibst?

  2. Also ich kann mich nicht erinnern, dass sich bisher jemand ernsthaft beschwert hat.

  3. finde deine einstellung sehr gut und straightforward. mit anderen worten: wer was interessantes am start hat schickt es kai und wenn es hält was es verspricht wird drüber geschrieben.
    wenn es nur überall so einfach wäre…

  4. Mir geht es genauso. Ich stimme dir in allen Punkten zu. Mich schreiben die leute natürlich nicht so oft an aber wenn es dann mal vorkommt…Spamartig…unpersonalisiert…dreist…

  5. ich bekomme zwar nur 5 mails die woche die sich um Werbung, Produktvorstellungen handelt aber fast immer ist es so wie du es beschreibst… unpersönlich, unhöflich und noch nie hatte ich das gefühl das man mich ausgesucht hat weil ihnen mein Blog gefallen hat - ich bin immer einer von vielen!

    sowas kann man gleich als Spam bei gmail definieren! und dann hat man ruhe

  6. Hehe, wie definierst du denn da denn Filter?
    Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Ich stimme ausdrücklich zu, dass man mir diese Mails schicken darf (das steht auch im Impressum), nur eben etwas gezielter, persönlicher und vielleicht (und das beziehe ich auch PR-Agenturen) etwas professioneller.

  7. ;) ich drück den button “spam melden” wenn es wirklich sehr dreiste mails sind! allein die tatsache das ich dann nicht antworte sagt für die schon alles

    wenn es gezielter, persönlicher und professioneller wäre, dann hätten die mich auf ihrer seite und würde ihr produkt sehr gerne vorstellen!

  8. also ich finde deine einstellung richtig …

    aber erstaunt mich echt, dass du soviel post bekommst
    bei mir hat sich noch nie jemand gemeldet

  9. wenn wir schonmal bei dem thema werbung sind, wollte ich auch gleich mal anmerken, dass du es auch verstehst die werbung zu plazieren. es gibt blogs, deren inhalt vor allem in textform ist und die googleanzeigen selbst im laufenden post eingebunden sind. behalt die relativ klare trennung bitte bei,

    greez

  10. [...] ist ja nicht so, als wäre mein gut gemeinter Beitrag Werbung in Blogs nicht im Kontaktbereich verlinkt… Tags: Kurioses, [...]

  11. [...] von einem perfekten Beispiel, wie man ganz bestimmt niemanden dazu bewegt, über ein Thema zu schreiben (ok, nun habt ihr es ja doch geschafft). Diesen Text habe ich eben per Mail bekommen. Dass in der [...]

  12. Diese PR-Agenturen sind wirklich merkwürdig. Mehr als die Zahlen interessiert sie leider nicht. Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Vielleicht fühlt man sich anfangs noch geehrt, weil sie einen bemerkt haben … das verfliegt aber ganz schnell, wenn die Agenturen sich regelmäßig in der ersten Woche im Monat melden und Zahlen abfragen.

  13. Hi Kai,
    ich hoffe ich darf dich duzen:-) Dein Artikel ist zwar schon etwas älter, aber mir sprichst du damit aus dem Herzen. Und unter uns, eigentlich ist es dabei vollkommen egal, ob Top-Blogs angeschrieben werden oder kleine Blogs. Aus meiner Sicht eine Sache der Erziehung. Solange jemand freundlich nachfragt und sich vor dem Schreiben auch mit dem Blog auseinandergesetzt hat, alles paletti. Ansonsten, Spam.

    Lass es mich mal so formulieren. Du siehst eine wunderbare Frau, die du gerne kennenlernen möchtest, liebend gerne.

    Szenario 1:
    Du sprichst sie einfach an, wie alle anderen bei denen du abgeblitzt bist auch. Deine Masche ist eben deine Masche. Und irgendwann, ja irgendwann, wird sogar eine Erbarmen mit dir haben. Nur eben nicht die, die du wunderbar fandest.

    Szenario 2:
    In deinem Gehirn arbeitet es, du machst dir Gedanken und wirst sie sehr sehr sehr individuell ansprechen. Die Einladung ins nächste Café nimmt sie dankend an und ihr zieht glücklich von dannen.

    Fazit: Wer sich Gedanken macht ist klar im Vorteil und wird sein Ziel erreichen. Sollte was ganz normales sein, ist es leider nicht. Die Werbebranche ist so. Was du abbekommen hast an unpersönlichen E-Mails ist letztendlich nur der Druck, den die Verfasser von oben bekommen haben. Meist ist es so. Hol mal ein paar Blogger an Land für Produkt XY etc. Traurig. Vor allem weil es ja inzwischen immer mehr “kommerzielle” Blogs gibt. Dagegen spricht nichts, aber einfach nur was zu schreiben um 10 EUR zu kriegen. Nein, danke!

    Mach einfach weiter so.

  14. Hi Kai,
    Sehr verständlich, danke für dein Tips. Es ist als kleineres newcomer Label nicht einfach in die Masse auf zu fallen und wir versuchen ohne PR Agency aus zu kommen (davon ab zu sehen das Deutsche Grammatik nicht so einfach ist ;-). Viele Grüße, Marisa

  15. Hallo Kai, so einen Eintrag werde ich in mein Impressum setzen… das spricht so manchen aus dem Herzen!
    Die Mails, die Einladungen, die Link/Blogroll Vorschläge. Argh.

    Am besten finde ich meinen immer! falsch geschriebenen Namen.

    Oder die, die wissen man ist ganz groß, oder wichtig zumindest, hat aber keine einzige Zeile gelesen. Muss ich drauf schreiben was mein Schwerpunkt ist? Für Blöde?

    Oder wird etwas triviales wie Schminke&(ökologische!!!)Kosmetik abgetan, dazu das rosa Design, “allet Mädche - Krams”…

    Doch am meisten ärgert mich die steife brise aus dem Kollegenkreis der männlichen, wichtigen Blogger. Sie kommen angeschissen wenn sie Aktionen machen, ansonsten ignorieren sie einen vollständig und löschen am besten noch kritische Kommentare (DU bist nicht gemeint!) obwohl sie immer möglichst nett und höflich und objektiv sind, man will ja kein böses Blut.

    Ich weiss dass es bei den Amis besser geht, und deshlab frage ich mich ob Blogs in DE eine reelle Chance haben. Kann man hier sowohl Pro-Blogger sein (als werbefinanziert) als auch unabhängig? Kaum, weil die eigenen Reihen einen fertig machen. Schade…

    Du hast auch so viel Blut reingesteckt, ich kenne das. Aber es hilft wohl nur sich ein dickes Fell anzuschaffen und weiterzumachen.

    Spread the word. Für irgendwas muß es gut sein, und wenn nur ein Hersteller seine doofe Umverpackung ändert.

  16. Lieber Kai,

    Wie schön Du alles auf den Punkt gebracht hast! Ich kann gar nicht aufhören zu lachen, es kommt einem alles so bekannt vor.

    Nach langen Jahren als Journalistin bin ich jetzt in die PR gegangen. Genau diese Fehler wollte ich nicht machen, aber Du hast alles so schön aufgelistet, daß ich mir Deinen Text zur Mahnung aufhängen werde.

    DANKE!

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